BG und BRG Hollabrunn

Insektenhotels in Eigenproduktion

Dass die Insektenkunde und somit auch Maßnahmen zum heimischen Insektenschutz auf dem Lehrplan im Biologieunterricht der zweiten Klasse stehen, ist allseits bekannt. Neuerdings sind diese Themen jedoch auch im Technischen Werkunterricht bei Mag. Christoph Puschnik zu finden. 

In diesen Genuss kamen die Burschen der 2F, ihres Zeichens begnadete Naturscouts. Bereits zwei Tage nach der Beauftragung schleppten die motivierten Schüler über 11kg an selbstgesammeltem Baumaterial (Schilf, Bockerl, Ziegelsteine, Baumschnitt) in die Schule. So viel Tatendrang musste unser Schulwart Herr Pfeifer erst einmal verkraften. In den kommenden Werkstunden wurde eifrig gesägt, geleimt, gezimmert und gebohrt. In der Woche vor Ostern konnten die Insektenzimmer schließlich bestückt werden. Die Ergebnisse können sich sehen lassen! 

Bitte UNBEDINGT nachmachen! ;)

 

Basteltipps für junge Heimwerker und Bienenfreunde:

Insektenhotels sind ein preisgünstiges Heimwerkerprojekt für die ganze Familie. Beim Material ist jedoch Achtung geboten. Naturbelassenes Holz mit einer Tiefe von etwa 10cm ist ein Muss, ebenso ein hoher Anteil an Brutröhren für Wildbienen. Entweder zimmerst du dir aus dünnen Holzplatten ein richtiges Hotel. Dazu eignen sich als Füllmaterial Schilf, Bambus und Baumschnitt, den du mit Bohrlöchern versiehst. Oder du nimmst etwa 10cm tiefe Querschnitte von dicken Ästen oder Bäumen. 

Wichtig als guter Hotelbetreiber ist, dass du auf die Wünsche deiner Gäste (=Bienen) eingehst und verschiedene Zimmergrößen (=verschiedene  Lochgrößen) anbietest. Ideal sind Röhrendurchmesser von 0.5 bis 1,5cm. Schilf besitzt kleine Löcher, Bambus dagegen auch größere. Wenn du Ast- und Baumschnitt verwendest und selbst Brutröhren bohrst, solltest du diese bitte auch abschleifen. Die Bienen können sich sonst an den spitzen Holzspänen lebensgefährlich verletzen. Selbst bei handelsüblichen Insektenhotels wird oft auf diesen Arbeitsschritt vergessen. Das ist schade!

Ziegelsteine und Bockerl eignen sich – aus bienenökologischer Sicht  - streng genommen nur bedingt, da Brutröhren meist oder gar nicht möglich sind. Damit dein Bienenhotel möglichst viele Bienen anlockt, sollte der Anteil an Brutröhren im gesamten Hotel mindestens 70% betragen. Im Rahmen des Werkunterrichts konnte darauf aus Kostengründen nur bedingt Rücksicht genommen werden, da im Laufe des Schuljahres viele verschiedene Werkstücke gebaut werden! Bambusstöcke kannst du in jedem Gartenbaumarkt besorgen. Das fertige Insektenhotel hängst du am besten sonnenseitig aber windgeschützt an einer Hauswand oder einem Baumstamm in etwa 1,5m Höhe auf.

Insektenhotels sind eine super Sache, Insektenfutter ist aber noch viel wichtiger. Wilde Gartenbereiche mit heimischen Pflanzen eignen sich als Insektenweide besonders gut. Heimische Bienen- , Hummel- und Schmetterlingspflanzen sind zum Beispiel (Wiesen-, Steppen- &Garten-) Salbei, Thymian, Quendel, Dost, Oregano, Taubnessel, Goldnessel, Brennnessel, Natternkopf, Blutweiderich, Storchenschnabel, Nachtkerze, Königskerze, Malve, Wegwarte, Glockenblume oder Beinwell.

Mag. Tina Vorstandlechner