BG und BRG Hollabrunn

Alle Wege führen nach Rom

Die ewige Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten aus mehr als zwei Jahrtausenden beeindruckte die SchülerInnen der 7B des BG Hollabrunn.

Zu Beginn der Osterferien machten sich die SchülerInnen der 7B des BG Hollabrunn mit ihrem Klassenvorstand und Lateinprofessor Mag. Robert Berger auf den Weg nach Rom. Gleich nach der Ankunft mit dem Nachtzug besuchten sie bedeutende Kirchen wie Santa Sabina, die seit ihrer Erbauung vor fast 1600 Jahren kaum verändert wurde, und bestaunten spätantike Mosaiken sowie Michelangelos Statue des „gehörnten“ Moses.

Kapitol, Forum Romanum, Kaiserforen, Pantheon, der Friedensaltar von Kaiser Augustus, das Kolosseum, die monumentalen Diokletiansthermen, von Michelangelo in eine Marienkirche umgestaltet, der Triumphbogen für Kaiser Konstantin, der den Christen 313 Religionsfreiheit gewährte, sowie die Domitilla-Katakomben führten zurück in das Rom der Antike, die Hauptstadt des Römischen Reiches mit seinen rund 60 Millionen Einwohnern. Für die SchülerInnen war es ein bewegender Moment, an diesen Orten zu stehen, von denen sie im Unterricht oft gehört hatten und die von Persönlichkeiten, die Weltgeschichte geschrieben haben, geprägt wurden.

Immer wieder ergab sich der Bezug zum Latein-Unterricht, etwa wenn gemeinsam Inschriften enträtselt wurden. In der Galleria Borghese, einer der berühmtesten und wertvollsten privaten Kunstsammlungen der Welt, standen die SchülerInnen u.a. vor der Marmorskulptur Apollo und Daphne. Mit dieser Plastik gestaltete Gian Lorenzo Bernini, einer der bedeutendsten italienischen Bildhauer und Architekten des Barock, meisterhaft den Mythos aus Ovids Metamorphosen, der Daphnes Verwandlung in einen Lorbeerbaum beschreibt. Das „Regenwunder“ mit seiner Darstellung auf der Mark-Aurel-Säule gehört nicht nur zum Themenpool der Maturafragen, sondern ist als Episode der Kriege gegen Markomannen und Quaden gegen Ende des 2. Jh. n.Chr. möglicherweise im Weinviertel zu lokalisieren.

Zweimal stiegen die SchülerInnen hinunter in das „unterirdische Rom“ – zu den Wandfresken im Haus einer wohlhabenden römischen Familie des 2. bis 4. Jahrhunderts und zum Mithras-Altar unter San Clemente. Im Rahmen der abendlichen Rundgänge, gestärkt von Pasta, Piazza und einem Eis, gewählt aus 150 Varianten, durften auch Piazza Navona, die Spanische Treppe und der Trevi-Brunnen nicht fehlen.

Einen Höhepunkt der Romreise bildete der Besuch des Vatikan und der Vatikanischen Museen. Ein ehemaliger Hauptmann der Schweizer Garde beleuchtete als kundiger Führer u.a. die Bedeutung der Laokoon-Gruppe, des Augustus von Prima Porta sowie die Bezüge zu antiken Mythen im Jüngsten Gericht in der Sixtinischen Kapelle. Anlässlich des „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“ konnten die SchülerInnen den Petersdom durch die Porta Santa betreten. Der mühevolle Aufstieg über 551 Stufen bis zur Kuppel des Doms wurde mit dem überwältigenden Blick auf die ewige Stadt belohnt.

Müde, jedoch erfüllt von vielen unvergesslichen Eindrücken, kehrten die SchülerInnen mit dem Nachtzug nach Wien zurück, um das Osterfest zu Hause zu feiern und beim Segen des Papstes „urbi et orbi“ (für die Stadt Rom und die ganze Welt) sagen zu können: „Vor wenigen Tagen sind auch wir dort auf dem Petersplatz gestanden!“

Mag. Robert Berger